Angst kann uns blockieren und lähmen, doch sie kann uns auch antreiben und zur Vorsicht mahnen. Das wichtige ist, dass du deine Ängste kontrollierst und nicht sie dich beherrschen. Wie du als Chefin professionell mit Deinen Ängsten umgehst und sie managen kannst, ist Thema dieses Artikels.

Merkst du auch, wie manchmal diese unspezifische Angst in dir auftaucht und deine innere Stimme immer lauter wird:

„War das wirklich die richtige Entscheidung, sich selbständig zu machen?“

„Der Druck und die Verantwortung wachsen mir über den Kopf!“

„Wie soll sich das nur alles finanzieren?“

 

Ich kenne diese Ängste nur zu gut – persönlich und von meinen Klientinnen.

Oft höre ich im Coaching dann die Frage: „Was kann ich nur dagegen tun?“

Mut zur Angst

 

Von der Angst

Viele Menschen versuchen, ihre Ängste zu übergehen und wollen sie unbedingt bekämpfen. Gerade Chefinnen stellen oft an sich den Anspruch, perfekt, stark und selbstbewusst sein zu müssen. Aber dieses Bild einer Chefin ist ein Mythos.

Führt dieses Denken doch nur dazu, dass wir absolut überzogene Erwartungen an uns selbst, aber auch an andere haben. Der Anspruch nach Angstfreiheit steuert uns eher in eine Spirale aus Unzufriedenheit und neuen Ängsten.

 

Ängste gehören zu unserem Leben und sind in gewissen Maßen auch hilfreich – sind sie doch Antreiber und Schutzmechanismus! Dazu sollten wir sie nutzen.

Kompliziert wird es jedoch, wenn uns unsere Angst leitet und einschränkt. Und es geht hier ausdrücklich nicht um manifestierte Angststörungen. Die brauchen eine professionelle, psychologische Hilfe!

Unsere alltäglichen Ängste, die mal größer und mal kleiner sind, sollten wir annehmen und daran wachsen. Nimm die Situation an und frag nicht, wie du sie loswerden kannst, sondern hinterfrage, welches unerfüllte Bedürfnis dahinter steckt und wie du dieses befriedigen kannst. Mutig zu sein heißt nicht angstfrei zu sein, sondern der Angst nicht das Feld zu überlassen.

 

Buchempfehlung

Das absolute Standardwerk zum Thema Angst, wo sie her kommt und wie man sinnvoll mit ihr arbeiten kann, ist das Buch „Grundformen der Angst“ von Fritz Riemann. Dies ist meiner Meinung nach das mit Abstand beste Buch, um Angst zu verstehen und sich dem Thema wissenschaftlich zu nähern.

Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, wo deine Angst herkommt, was wirklich hinter ihr steckt und was sie über dich verrät, dann kann ich dir dieses Buch nur wärmstens empfehlen!

Mut zur Angst

 

Ein Fallbeispiel

Beispielsweise hat meine Klientin Anja oft Bedenken vor Kundenterminen. Nasse Hände und kalte Füße begleiten sie regelmäßig. Diese Angst ist recht hinderlich und Anja fing an, sie anzunehmen und ihren Mut zu trainieren.

Auch wenn Anja da noch auf dem Weg ist, so hat sie doch schon zwei Erkenntnisse verinnerlicht. Zum einen ist ihr ein gewisses Maß an Anspannung wichtig, um konzentriert und fokussiert im Gespräch zu bleiben. Zum anderen hat sie gemerkt, dass sie nach den Terminen immer sehr zufrieden war, selbst wenn ihr mal ein Fehler unterlaufen ist.

Sie notiert nach jedem Termin die Aspekte, die ihr gut gelungen sind und schaut oft vor den Terminen noch einmal in ihr „Selbstwertbuch“.

Und das genau macht das mit Anja: diese Erfolge lassen ihren Selbstwert wachsen. Denn Selbstwert ist weniger ein Mindset-Thema.

Selbstwert entwickelt sich über Erfolge!

 

Fange an deine Angst okay zu finden!

Wenn du sie achtsam annimmst, um so weniger Energie (durch Abwehr und Starrsinn) bekommt sie und um so weniger Lust hat die Angst zu verweilen. Nutze ihre positiven Aspekte!

Sie sorgt bei Anja beispielsweise dafür, dass sie konzentriert und gut vorbereitet in die Gespräche geht.

 

Strategien im Umgang mit der Angst

Zeig den Gedankenspiralen, die durch die Angst entstehen, ruhig mal die rote Karte! Und das kannst du ganz bildlich nehmen.

Wende dich bewusst (körperlich) von ihr ab, indem du beispielsweise eine schöne Musik hörst, dir den blauen Himmel anschaust, raus gehst, Sport machst, kochst… !

Gerade Sport ist ein unwahrscheinlich probates Mittel (da spricht die Sportwissenschaftlerin in mir ?)! Es werden Glückshormone ausgeschüttet und Stresshormone abgebaut. Wer körperlich gestärkt ist, ist auch mental stark. Also such dir eine Bewegungsart, die dir Freude macht und lasse sie zur Routine werden!

Mut zur Angst

 

Erfolg – der Endgegner der Angst

Was auch wunderbar hilft, ist kleine und große Erfolge aufzuschreiben. Nimm dir ein schönes Heft und notiere jeden Abend 3 Dinge, die für dich erfolgreich waren, die dich glücklich gemacht haben.

Das hilft dir an schlechten Tagen. Wenn du das dann liest, sind die Sorgen nicht verflogen, allerdings etwas kleiner und leichter.

 

Keine Ausreden mehr!

Letztendlich ist es, wie so oft im Leben eine Entscheidung, die du für dich fällst.

Oft höre ich auch im Coaching: „Ja, aber …“, „Bei meiner Situation geht das nicht.“, „Du hasst leicht reden.“

Vermutlich ist dann der Leidensdruck noch nicht groß genug.

Es gibt so unglaublich viele Beispiele von Menschen, die sich erfolgreich ihren Ängsten gestellt haben. Und wenn diese es geschafft haben, dann kannst du das auch!

Die Frage ist lediglich, ob du es wirklich willst, ob du es wirklich so sehr willst, dass du dafür beispielsweise regelmäßig bestimmte Übungen durchführst, und ob du die entsprechenden Techniken und Tools kennst.

Für letzteres gibt es Fachleute, die dich auf deinem Weg durch die Angst begleiten…

 

Jetzt bist Du dran!…

Ich wünsche dir von Herzen, dass du dich vom Leben, von deinen Begeisterungen und von deinem Enthusiasmus leiten lässt und nicht von deinen Ängsten und Sorgen!

Welche Ängste begleiten dich und wie bekommst du sie in Griff?

Lass uns doch einfach mal unverbindlich und kostenlos in einem persönlichen Power-Talk darüber reden!